…in der Natur, anderen Regionen und Kulturen
1. Zu Gast in der Natur:
Wir Mitglieder des Alpenvereins nutzen die Natur und die Berge für die unterschiedlichsten sportlichen Aktivitäten. Allerdings, die Natur gehört uns nicht einfach so, wir sind draußen Gäste. Daher achten wir darauf nichts zu beschädigen, nichts liegen zu lassen, wo es nicht hingehört und nichts mitzunehmen, das in der Natur Zuhause ist.
2. Zu Gast in anderen Ländern und Regionen – andere Länder, andere Sitten:
Nur ein kleiner Teil der Alpen liegt in Deutschland. Wenn wir in die Berge fahren, besuchen wir also meist ein anderes Land: dort gelten andere Sitten, Gebräuche und Gesetze! Nicht nur im Straßenverkehr. Aber auch Niederbayern ist nicht Franken und die Fränkische nicht Nürnberg.
Unterwegs repräsentieren wir immer auch die Sektion Nürnberg. Plant also etwas mehr Zeit ein, um euch im Tal umzusehen, euch mit den Anwohnern zu unterhalten, in den Bergdörfern einzukaufen (Stichwort: So schmecken die Berge). Ihr zeigt so respektvoll Interesse an den Gastgebern und werdet dann freundlicher aufgenommen.
3. Schilder und Hinweise vor Ort beachten:
Auch wenn sie uns sinnlos erscheinen und wir deswegen umplanen müssen. Sie wurden aus einem bestimmten Grund entworfen, den wir in diesem Moment nicht kennen – die meisten von uns sind Laien, was die diversen Naturschutzbestimmungen, Eigentumsrechte etc. angeht. Haltet euch somit an die Vorgaben, sowohl im Inland als auch ganz besonders im Ausland, eventuell kann es dort teuer werden.
Fragen könnt ihr später die Hüttenwirtsleute, Anwohner im Tal oder uns Naturschutzreferenten, wir erkundigen uns dann für euch. Schreibt an:
4. Sinn-voll gehen:
Rücksichtsvoll unterwegs zu sein bedeutet auch seine Umgebung aktiv wahrzunehmen, d.h. sehen, hören, tasten, riechen, schmecken, balancieren. Wir schärfen unsere Sinne und nehmen so intensivere Eindrücke mit nach Hause. Konzentrieren wir uns nur auf uns, auf unseren Trainingserfolg bzw. unsere Leistungsgrenze, bleibt uns Wesentliches der Tour verborgen – das Fitnessstudio tut es dann auch.
Aber, klar: Sehen ist nicht zu verwechseln mit umsehen! Achtet wie gewohnt auf euren Weg, nutzt jedoch eure Augenwinkel; mit etwas Übung könnt ihr euer Blickfeld auf 170° ausdehnen. Umsehen und das Panorama ausgiebig genießen ist selbstverständlich nur in Pausen angesagt oder in einfachem Gelände.
5. Umfassend informiert – entspannt unterwegs:
Die Alpen sind von Franken aus ziemlich schnell zu erreichen. Das verleitet uns zu spontanen Wochenendausflügen. Wer sich aber vorher detailliert über das Zielgebiet und die An- und Abreisemöglichkeiten informiert, kann sich gelassen auf die Tour und die Umgebung konzentrieren. Betretungsverbote (Sperrzeiten am Fels, Schutzgebiete), Wetterumsturz und geänderte Abfahrtszeiten sind dann von vornherein kein Thema. Und falls doch, haben wir Alternativen vorbereitet, die uns auch für die nächste Tour nutzen.
Das hat nichts mit Spaßverderben zu tun. Gebirge sind nun einmal kein risikoloser Funpark, Nervenkitzel sollten wir uns wo anders suchen und der ehrenamtlichen Bergwacht nicht zu viel zumuten.
6. Auf den ausgeschriebenen Wegen/Routen bleiben:
In den Alpen und unseren Mittelgebirgen können wir uns dank GPS und des guten Kartenmaterials selten wirklich verirren. Trotzdem, bleibt auf den ausgeschriebenen Wegen. Warum?
Wir können schneller gefunden werden, sollte Gefahr in Verzug sein (Gewitter, Absturz, Erschöpfung).
Querfeldein zu laufen, um den Massen zu entkommen oder um ein wenig mehr Abenteuer abzubekommen, mag reizvoll erscheinen. Jedoch verschrecken wir Tiere, die uns auf den Wegen vermuten. Abseits des Weges knicken wir Zweige und zertrampeln Pflanzen, die gerade in höheren Lagen der Alpen für ihre winzige Größe 100 Jahre gebraucht haben. Apropos, ist es strafbar mutwillig geschützte Pflanzen zu zerstören, Strafzahlung bis zu 50.000 € sind gesetzlich möglich.
Unsere einmaligen Ab-vom-Weg Fußstapfen werden von Nachfolgenden als offizieller Weg missgedeutet, wir führen somit andere versehentlich in die Irre. So entstehen die erosionsträchtigen Abschneider, die der DAV vermeiden will!